Jesus auf einem Maultier und ein Gefolge mit Palmwedeln.

Palmsonntag

Beginn der Karwoche

Was geschah an Palmsonntag und woher hat er seinen Namen? Lesen Sie hier alles Wissenswerte über den Beginn der Karwoche.

Was ist Palmsonntag?

Als Palmsonntag wird der sechste Sonntag der Fastenzeit bezeichnet, er ist gleichzeitig auch der letzte Sonntag vor Ostern und Beginn der Karwoche. An diesem Sonntag wird dem Einzug Jesu in Jerusalem gedacht.

Dieser Feiertag wird in der katholischen Kirche »Dominica in Palmis de passione Domini« genannt und ist der liturgischen Farbe Rot zugeordnet. In der evangelischen Liturgie heißt der Palmsonntag »Palmarum« und trägt die Farbe Violett.

Was geschah an Palmsonntag?

Wie die Evangelisten Matthäus, Lukas und Johannes berichten, ging Jesus mit seinen Jüngern zum jüdischen Paschafest nach Jerusalem. Als sie zum Ölberg kamen, bat Jesus zwei der Jünger, vorauszugehen und nach einer Eselin und ihrem Fohlen zu suchen und diese zu ihm zu bringen.

Die Jünger erfüllten diesen Auftrag und breiteten ihre Kleider auf dem Rücken des Fohlens aus. Jesus nahm Platz und ritt nach Jerusalem. Auf dem Weg dorthin versammelte sich eine immer größer werdende Menschenmenge, um Jesus zum empfangen. Einige Menschen breiteten ihre Kleider vor ihm aus, andere schnitten Zweige von den Palmen ab und streuten sie auf den Weg. Sie jubelten ihm zu:

Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

 (Mt 21,9 EU)

Bedeutung von Esel und Palmen

Der Esel und die Palmen haben in der Bibel eine besondere Bedeutung, die den Einzug Jesu zu einem symbolträchtigen Ereignis macht. Mit dem Ritt auf einem Esel erfüllte sich die Voraussage des Propheten Sacharja aus dem Alten Testament:

Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin. (Sach 9,9 EU)

Während das Pferd als Reittier im Krieg eingesetzt wurde und Luxus und Hochmut symbolisiert, ist der Esel das Sinnbild für die Bescheidenheit und Gewaltlosigkeit des messianischen Friedensfürsten.

Die Palme ist bereits in der Antike ein Symbol der Huldigung und des Sieges. Für die römischen Besatzer dürfte der Empfang Jesu mit Palmzweigen und seinem Ritt auf dem Esel einer Provokation gleichgekommen sein.

Wie wird Palmsonntag gefeiert?

Der Palmsonntag wird in der katholischen Kirche auf besondere Weise gefeiert. Zu Beginn des Gottesdienstes werden Palm-, Öl- und andere Zweige mit Weihwasser gesegnet. Anschließend wird an diesem Tag erstmals das Evangelium vom Leiden und Sterben Christi gelesen, entsprechend des aktuellen Lesejahrs eventuell mit verteilten Rollen. Nach Palmweihe und Lesung zieht die Gemeinde in einer Palmprozession zur Kirche.

In der evangelischen Kirche sind Palmprozessionen und Palmweihe nicht üblich. Zudem wird als Evangelium die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem gelesen.

Brauchtum am Palmsonntag

Palmweihe und Palmbuschen

Für die Palmweihe werden in Mitteleuropa anstatt Palmzweige traditionell heimische Pflanzen wie Weidekätzchen, Ahorn-, Buchen-, Haselnuss-, Birken- oder auch Wacholderzweige benutzt. In manchen Regionen werden sogenannte Palmbuschen oder auch Palmbesen gebunden und mit gefärbten Ostereiern, bunten Papierstreifen oder Fastenbrezeln geschmückt. Je nach Region werden für den Palmbuschen sieben bis zehn verschiedene grüne Zweige verarbeitet.

Nach der Palmweihe werden die Palmbesen in den Häusern und Wohnungen aufgestellt, an der Haustüre oder am Kruzifix befestigt. Sie sollen das Haus und die Bewohner vor Blitz, Feuer, Krankheiten und Unglück beschützen. Die Zweige, die in der Kirche bleiben, werden im darauffolgenden Jahr an Aschermittwoch verbrannt. Die Asche wird dann zur Spendung des Aschenkreuzes verwendet.

Palmesel

Seit dem 8. Jahrhundert gibt es Palmsonntagsprozessionen. Im Mittelalter war es üblich, dass der Pfarrer die Prozession, auf einem lebendigen Esel reitend, anführte. Da sich die Tiere jedoch oft als sehr störrisch erwiesen, wurden sie später durch Esel und Christusfiguren aus Holz ersetzt. In manchen Orten wird diese Tradition auch heute noch lebendig gehalten.

Palmbrezel

In einigen Gegenden Süddeutschlands gibt es am Palmsonntag eine besonders leckere Spezialität: Palmbrezeln aus süßem Hefeteig. Seinen Ursprung hat das sogenannte Gebildebrot in der Fastenbrezel, die mit ihren geschlungenen Armen an die gekreuzten Arme betender Mönche erinnern soll. Die süße Fastenspeise wird gern mit Rosinen und Hagelzucker verfeinert.

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Quellen

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