Marienmonat Mai
Bedeutung und Tradition von Maiandachten
Der Monat Mai ist traditionell der Gottesmutter Maria gewidmet. Maiandachten und Maialtare sind Ausdruck der besonderen katholischen Marienfrömmigkeit.
Herkunft und Bedeutung
Seit dem Mittelalter hat die Kirche versucht, heidnische Maifeste in christliche Feierlichkeiten umzuwandeln. Aus diesem Grund wurde vermutlich der Mai zum Marienmonat umgedeutet: So sollte der schönste Monat des Jahres auch der »schönsten aller Frauen«, nämlich Maria, der Mutter Gottes, geweiht sein.
Aus dem farbenfrohen Aufblühen der Natur in dieser Zeit ergibt sich die Mariensymbolik des Monats Mai. Maria als Gottesmutter wird in der katholischen Spiritualität auch als erste und schönste Blüte der Erlösung, als »Frühling des Heils«, verehrt.
Brauchtum im Marienmonat Mai
Kennzeichnend für diesen Monat sind die traditionellen Maiandachten, welche allerorts gefeiert werden. Erstmals wurde eine solche im Jahre 1784 in der oberitalienischen Stadt Ferrara beim dortigen Kamillianer-Orden nachgewiesen. Von Italien ausgehend, verbreitetete sich diese Form der Marienverehrung im 19. Jahrhundert und setzte sich schließlich weltweit in der katholischen Kirche durch.
Im Jahr 1841 fand erstmals im deutschsprachigen Raum eine Maiandacht im Kloster der »Guten Hirtinnen« bei München statt. In nur kurzer Zeit folgten auch die deutschen Diözesen diesem Beispiel der Ordensschwestern. So ist es Brauch geworden, dass der Marienmonat am ersten Mai allerorts mit einer feierlichen Andacht eröffnet wird.
Dabei versteht man unter der Maiandacht einen Wortgottesdienst zu Ehren Marias. Zudem gibt es in vielen Kirchen einen so genannten »Maialtar«, auf dem eine mit Blumen und Kerzen geschmückte Marienstatue steht. In einigen katholischen Familien und Gegenden ist auch die Tradition einer häuslichen Andacht bekannt. Hierzu wird ebenfalls ein kleiner Maialtar aufgebaut, der mit einer Marienfigur oder einem Marienbild im Mittelpunkt geschmückt ist. Um diesen versammelt sich die Familie dann am Abend zum Rosenkranzgebet, um zu der Mutter Gottes zu beten.
Quellen
- www.katholisch.de
- www.brauchtum.de
- Banner: © stock.adobe.com / sidneydealmeida