Ausgetreckte segnende Hand mit päpstlichem Siegelring.

Der apostolische Segen »Urbi et orbi«

Der Segen des Papstes

Fast jeder kennt ihn oder hat schon mal von ihm gehört. Wer zur richtigen Zeit in Rom war, hat ihn vielleicht auch schon direkt vom Papst empfangen: »Urbi et Orbi« gilt als der weltweit bekannteste katholische Segen.

Was bedeutet »Urbi et Orbi«?

Der bekannteste Segen der katholischen Kirche »Urbi et Orbi« bedeutet übersetzt »Der Stadt und dem Erdkreis«

Die Bedeutung des Segens leitet sich aus seiner Übersetzung und seinem historischen Zusammenhang ab: »Urbi« ist die Dativform zum lateinischen »urbs« und bedeutet »Stadt«. Es bezieht sich darauf, dass der Papst in seiner Funktion als Bischof der Stadt auch das Oberhaupt der Stadt Rom ist. »Urbi« verweist auf die konkrete Stadt Rom als den ausgehenden Ort des Segens, auf die symbolträchtige Verbindung zwischen Rom - der heiligen Stadt - und der katholischen Kirche, während ihr  - gleichermaßen wie der Welt - der Segen gilt.

»Orbi« lässt sich mit »Erdenkreis« übersetzen und nimmt Bezug auf die expandierende Wirkung des Segens: Vom Oberhaupt der Stadt, aber vor allem vom Oberhaupt der katholischen Kirche ausgehend, verbreitet sich der Segen in und aus der heiligen Stadt allumfassend über die Welt, über den gesamten Erdenkreis.

Ursprung des Segens

Der Ursprung von »Urbi et Orbi« reicht vermutlich bis ins 13. Jahrhundert zurück: Mit den zeremoniellen Worte »investio te de Papatu Romano, ut praesis urbi et orbi« (»Ich bekleide dich mit der römischen Papstwürde, auf dass du der Stadt und dem Erdkreise vorstehest«) wird ein neuer Papst in sein Amt eingeführt.

Die Formel selbst findet sich bereits in der Antike bei Ovid: »gentibus est aliis tellus data limine certo: / Romanae spatium est urbis et orbis idem«. (»Andere Völker haben ein Gebiet mit festen Grenzen: Nur bei dem römischen deckt sich die Stadt mit dem Erdkreis«, Fasti II, 684).

Ablass aller Sündenstrafen

Nach katholischer Lehre bekommen alle, die den Segen »Urbi et Orbi« hören oder sehen und die guten Willens sind, einen vollkommenen Ablass (mit den üblichen Bedingungen hierzu) ihrer Sündenstrafen gewährt.

Wann wird der Segen »Urbi et Orbi« gespendet?

Vor den modernen Kommunikationsmedien wurde »Urbi et Orbi« häufiger gespendet: Es war von wesentlicher Bedeutung, dass so viele Gläubige wie möglich den Segen und damit den Ablass der Sündenstrafen bekamen.

Heute funktioniert die Bedingung »Jeder, der ihn hören oder sehen kann, empfängt den Segen« auch über digitale Massenmedien. Dabei kann man den Segen seit 1967 über Radio, seit 1985 über das Fernsehen und seit 1995 auch über das Internet gültig empfangen.

Deshalb wird »Urbi et Orbi« heutzutage nur noch an den drei wichtigsten Feiertagen der katholischen Kirche gesprochen: An Ostern, am 1. Weihnachtstag und wenn ein neu gewählter Papst zum ersten Mal vor die Gläubigen tritt.

Besonders der österliche Moment ist dabei weltweit, auch interreligiös, bekannt geworden: Jedes Jahr spendet der Papst am Ostersonntag den versammelten Gläubigen und der Welt von der Mittelloggia des Petersdom aus den apostolischen Segen »Urbi et Orbi«, »der Stadt und dem Erdkreis«. Der Segen erfolgt in der Regel nach der feierlichen Ostermesse und ist ein eigener Ritus.

Urbi et Orbi während der Corona-Pandemie

Eine Reihe von Ausnahmen ereignete sich im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie: Außerplanmäßig spendete Papst Franziskus im März auf einem menschenleeren Petersplatz den Segen »Urbi et Orbi«, um Trost und Hoffnung zu schenken.

Auch am Ostersonntag und an Weihnachten 2020 und am Osterfest 2021 fand »Urbi et Orbi« aufgrund der Infektionsgefahr unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Petersdom bzw. in der Benediktionsaula statt.

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Quellen

Bild: © neneo - shutterstock.com

www.katholisch.de

www.vaticannews.va

www.zdf.de

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