Plätzchen, kunstvoll mit weißem Zuckerguss verziert. Dekoriert mit Zimtstangen, Sternanis, getrockneten Orangenscheiben und Haselnüssen.

Traditionelle Weihnachtsrezepte

Kochen und Backen zum Fest

Mit Weihnachten wird heutzutage auch untrennbar eine besondere Ess- und Backkultur verbunden. Selbstgebackene Weihnachtsplätzchen und Kekse erfreuen sich besonders in der Adventszeit großer Beliebtheit, während zu Weihnachten oft ein traditionelles Menü mit der Familie zubereitet und gegessen wird. Einige Inspirationen sowie Hintergründe zu traditionellen Rezepten haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Die Tradition des Stollenbackens

Ein sehr alter Brauch in der Advents- und Weihnachtszeit ist das Backen des so genannten Stollen, auch: Christstollen oder Weihnachtsstollen.

Das Wort »Stollen« stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutete ursprünglich soviel wie »Pfeiler«, »Pfosten« oder »Sockel«. Die weihnachtliche Tradition des Stollenbackens hat ihren Ursprung vermutlich in der niederländischen Provinz Friesland. Schon zu Zeiten der alten Römer wurde dort in den Klosterbäckereien eine Art Weihnachtsbrot mit Rosinen und Mandeln hergestellt.

Dieses Brot war dem Weihnachtsstollen unserer Tage bereits sehr ähnlich. Heute bezeichnet »Stollen« in der Regel ein haltbares und brotartiges Gebäck aus Hefeteig, das meist durch Rosinen/Sultaninen, Orangeat, Zitronat oder Trockenfrüchten ergänzt wird. Zuweilen werden auch Mandeln, Mohn oder Marzipan für den Stollen verwendet.

In der Regel wird der Stollen dick mit Puderzucker bestäubt oder mit einer Glasur aus Zucker überzogen. Die längliche, etwas flache Form und die weiße Farbe des Stollens sollen wohl an das gewickelte Jesuskind erinnern. Besonders berühmt für seinen feinen Geschmack und deshalb in der Advents- und Weihnachtszeit ein beliebtes Geschenk ist der Dresdner Christstollen.

Damit Sie selbst in den Genuss eines leckeren selbstgemachten Weihnachtsstollen kommen können, haben wir ein köstliches Rezept für Sie herausgesucht.

Rezept für einen Weihnachtsstollen

Zutaten

  • 500 g Mehl

  • 20 g Hefe

  • ca. ¼ l Milch

  • 170–200 g weiche Butter

  • 70 g Zucker

  • 2 Eier

  • 1 Prise Salz

  • 60 g Rosinen

  • 60 g Sultaninen

  • 60 g geschälte und klein gehackte Mandeln oder Nüsse

  • nach Belieben etwas Zitronat oder Orangeat

Zum Bestreichen:

  • 50 g zerlassene Butter
  • 75 g Puderzucker

Zubereitung:

  1. Milch in einem Topf erwärmen. Hefe und eine Prise Zucker mit der warmen Milch anrühren. Mehl in eine Rührschüssel geben. Warme Milch, weiche Butter, Zucker, Eier und Salz in die Schüssel geben und alles kurz miteinander vermischen, dann ca. 10 Minuten mit dem Knethaken gut kneten, bis ein glatter Teig entsteht.
  2. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort min. 30 Minuten gehen lassen.
  3. Nach dem Gehen den Teig nochmals gut durchkneten, dabei Sultaninen, Rosinen, Mandeln und evtl. Orangeat und Zitronat unterkneten. Weitere 30 Minuten zugedeckt gehen lassen.
  4. Teig zu einem Stollen formen, auf ein Backblech legen und nochmals gehen lassen.
  5. Backofen auf 220 °C (200 °C Umluft) vorheizen, Stollen ca. 40-45 Minuten backen. Nach 30 Minuten Temperatur auf 200 °C reduzieren. Falls der Stollen im Ofen zu dunkel wird, mit Alufolie abdecken.
  6. Nach dem Backen den Stollen auf einem Kuchenrost mit zerlassener Butter bestreichen und mit Puderzucker bestreuen.

So wird Christstollen richtig gelagert:

Nachdem der Stollen vollständig ausgekühlt ist, wird er in Alufolie eingewickelt und evtl. zusätzlich noch in einer Plastiktüte luftdicht verpackt. Unbedingt an einem kühlen Ort (z. B. Keller, Speisekammer) lagern. Nach ein bis zwei Wochen ist er gut durchgezogen und schmeckt dann besonders lecker.

Entstehung der Tradition des Lebkuchenbackens an Weihnachten

Unter den Traditionen in der Advents- und Weihnachtszeit ist auch das süße Gebäck des Lebkuchens (genannt auch Pfefferkuchen, Gewürzkuchen oder Honigkuchen) ein fester Bestandteil geworden. Die Lebkuchen haben ihren Namen übrigens aus dem Althochdeutschen, wo »leb« Heil- bzw. Arzneimittel bedeutete.

Das Gebäck aus besonders wohlschmeckenden Heilkräutern bzw. -säften wurde am Weihnachtsfest von den Klöstern als Lebkuchen verteilt. Pfeffernüsse, wie Lebkuchen auch in manchen Gegenden bevorzugt genannt werden, wurden mit früher sehr teuren orientalischen Gewürzen gebacken und man konnte sie sich nur zu einem besonderen Fest leisten.

Die lange Tradition der Lebkuchenherstellung brachte viele regionale Eigenheiten und Spezialitäten hervor. Noch heute kennt man etwa Pulsnitzer Spitzen, Aachener Printen und Nürnberger Lebkuchen. Lange zählten sog. Lebküchler oder Lebzelter, also Personen, die Lebkuchen herstellten als eigenes Gewerk neben den Bäckern. Heute kann man sich als Bäcker auf den Zweig des Pfefferküchlers spezialisieren.

Lebkuchen schmecken natürlich am besten, wenn sie selbst gebacken wurden. Darum haben wir für Sie ein schönes Rezept herausgesucht:

Rezept für Lebkuchen

Zutaten

  • 500 g brauner Zucker
  • 4 Eier
  • 4 EL Honig
  • 2 EL Rum
  • 1 Päckchen Lebkuchengewürz
  • 1 geriebene Zitronenschale
  • 1 geriebene Orangenschale
  • 1 EL Natron
  • 250 g geriebene Nüsse
  • 600 g Roggenmehl

Zubereitung:

  1. Eier, braunen Zucker, Honig, Rum und Gewürze vermengen und gut schaumig schlagen, dann über Nacht stehen lassen.
  2. Am folgenden Tag Mehl, Natron und Nüsse hinzugeben und gut verkneten, bis ein glatter Teig entsteht.
  3. Auf einer bemehlten Fläche ausrollen, Formen ausstehen und mit Milch bestreichen.
  4. Backofen auf 180 °C vorheizen und Lebkuchen ca. 7-10 Minuten backen.
  5. Nach dem Abkühlen können die Lebkuchen mit Zuckerguss und bunten Streuseln verziert werden.

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Quellen

  • Abeln, Reinhard: Das christliche Hausbuch für die Advents- und Weihnachtszeit, Leipzig 2011, 48.
  • www.weihnachtsseiten.de
  • Abeln, Reinhard: Das christliche Hausbuch für die Advents- und Weihnachtszeit, Leipzig 2011, 44.
  • Christstollen Bild Wikimedia
  • Lebkuchen Bild: Wikimedia
  • Banner: © stock.adobe.com / Elena Schweitzer
  • Bilder: © stock.adobe.com / tunedin, haveseen