Gedenktag »Johannes der Täufer«
Hochfest zur Geburt Johannes des Täufers (24. Juni)
Termin des Gedenktags
Alljährlich am 24. Juni feiert die Kirche das Hochfest zur Geburt Johannes des Täufers (auch als Johanni bzw. Johannistag bekannt). Dieses Fest steht in enger Verbindung zur am 21. Juni stattfindenden Sommersonnenwende. Die Nacht auf den Johannistag vom 23. auf den 24. Juni wird auch die Johannisnacht genannt.
Ursprung und Bedeutung
Das Fest liegt sechs Monate vor Weihnachten, wobei jeweils der 24. Juni sowie der 25. Dezember der 8. Tag vor dem folgenden Monatsersten sind. Diese Zuordnung der Kalendertage ist aus dem Lukasevangelium (Lk 1,26–38) abgeleitet: Dort wurde es vom liturgischen Datum der Geburt Jesu her errechnet, nämlich drei Monate nach Mariä Verkündigung und sechs Monate vor Weihnachten.
Dazu passend ergab sich für das Kirchenjahr zudem das heidnische Datum der Sommersonnenwende (21. Juni) sowie der Wintersonnenwende (25. Dezember). Der Bezug des Gedenktages von Johannes dem Täufer zu diesen heidnischen Festen ist in einer Äußerung Johannes des Täufers zum kommenden Christus zu finden: »Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen« (Joh 3,30). Diese Worte bezog man auf die Sonne, da Jesus in der frühen Kirche im Symbol der Sonne gesehen wurde, weshalb auch die meisten Kirchen nach Osten, zur aufgehenden Sonne ausgerichtet sind.
Brauchtum am Johannistag
Aus diesem Grund wurden dann auch die heidnischen Sonnenwendfeuer kurzerhand auf Jesus umgedeutet.
In einigen Regionen werden in der Nacht brennende Räder einen Berg hinabgerollt, welche ebenfalls die Sonne symbolisieren und nach christlicher Deutung somit Christus. Wenn diese im Tal unten ankommen, so verheißt das eine gute Ernte. Außerdem findet ein Tanz sowie Sprung über das Johannisfeuer statt, was eine reinigende Wirkung haben und vor Krankheit schützen soll.
Dazu werden in das Feuer Kräuter geworfen, um auf diese Weise die Abwehrkraft des Feuers zu erhöhen. Die Asche bzw. Kohle aus dem Johannisfeuer wird noch lange aufbewahrt und in die Felder gelegt, da sie dem Glauben nach lange eine heilbringende Kraft besitzen.
Ein alter Aberglaube besagt, dass wer nicht zum Johannisfeuer kommt, niemals heiraten wird. Der Johannistag bringt dem Volksglauben zufolge reichen Segen über Äcker und Vieh, bei dem Feuer und Kräuter diese Segenswirkung zusätzlich unterstützen. Es ist ebenfalls alter Brauch die Häuser mit Kräutern und Blumenkränzen zu behängen. Zudem werden Kräuterbüsche über das Haus geworfen, was vor Unwetter schützen soll.
Quellen:
- www.kath.de
- www.katholisch.de
- www.brauchtum.de
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