Grabstein mit in Stein gearbeitetes Kreuz. Im Hintergrund unscharf ein Friedhof.

Die Tradition des Totensonntag (Ewigkeitssonntag)

Ein Gedenktag für die Verstorbenen

In den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz ist der Totensonntag (auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet) ein Gedenktag für die Verstorbenen. Traditionell wird ist es der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag und somit der letzte Sonntag im Kirchenjahr.

Entstehung und Entwicklung des Totensonntags

Bereits seit dem Mittelalter sind mit den letzten Sonntagen des Kirchenjahres liturgische Lesungen zu den Letzten Dingen verbunden gewesen. Während am drittletzten Sonntag das Thema »Tod« im Mittelpunkt steht, hat der vorletzte Sonntag die Thematik »Jüngstes Gericht« und der letzte »Ewiges Leben«.

Offiziell wurde der Totensonntag durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen am 24. April 1816 für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten eingeführt und auf den Sonntag vor dem 1. Advent zum »allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen« gelegt. Dies geschah vermutlich aus folgenden Gründen:

  • das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege,
  • die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise
  • das Fehlen eines Totengedenkens im evangelischen Kirchenjahr

Die anderen evangelischen Landeskirchen übernahmen ebenfalls diese Bestimmung. Der Totensonntag kann nur auf Termine zwischen dem 20. und dem 26. November fallen.

Für den Totensonntag gilt in allen deutschen Bundesländern ein besonderes Reglement. So bestimmen die Feiertagsgesetze aller Bundesländer (außer Hamburg) den Totensonntag als Trauer- und Gedenktag oder als »stillen Tag« oder »stillen Feiertag«. Dabei gelten spezielle Einschränkungen wie z. B. Verbote von Musikaufführungen in Gaststätten (zum Teil begrenzt auf bestimmte Stunden des Totensonntags), um der Pietät dieses Gedenktages besonderen Ausdruck zu verleihen.

Bedeutung & Brauchtum des Ewigkeitssonntags

Seit alter Tradition wird im Monat November, in den evangelischen Kirchen besonders am letzten Sonntag im Kirchenjahr, des Todes und der Verstorbenen gedacht. Hierbei steht das Gedenken an die bereits Verschiedenen sowie die Erwartung des Jüngsten Tages im Mittelpunkt.

Zum festen Brauchtum am Totensonntag gehört dementsprechend auch der Besuch des Friedhofs, um die Gräber der Angehörigen zu schmücken und zu pflegen. In den meisten evangelischen Kirchen finden zudem Gottesdienste statt. Hierbei werden zum Klang der Glocke die Namen der Verstorbenen aus der Gemeinde verlesen und in die Fürbitte miteingeschlossen. Das Verklingen der Gebetsglocke soll an die eigene Vergänglichkeit erinnern.

In der römisch-katholischen Kirche wird an diesem Sonntag seit der Liturgiereform durch das Zweite Vatikanische Konzil der Christkönigssonntag gefeiert. Bei diesem Fest wird in besonderer Weise der Königsherrschaft Christi in Ewigkeit gedacht und weist somit auch Parallelen zum Ewigkeitssonntag auf. Das Totengedenken erfolgt nach katholischer Tradition alljährlich zu Allerseelen am 2. November.

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Quellen