Schöne Bräuche zur Hochzeit

Bekannte Traditionen und regionale Besonderheiten

Hier finden Sie Hochzeitsbräuche und Traditionen, die die Hochzeitsfeier bereichern.

Bräuche vor der Hochzeit

Es war früher üblich, dass der Pfarrer an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen die drei vorgeschriebenen Aufrufe zur Eheverkündigung in der Messe von der Kanzel aus verlas. Im Anschluss an die erste Verlesung des Aufrufs, welche als »Letsch« bezeichnet wurde, kamen die Freunde und Bekannten der Brautleute im Elternhaus der Braut zu einem Umtrunk zusammen.

Somit findet eine echte »Letsch« zumeist an einem Sonntag statt, ca. drei Wochen vor der Trauung. Ein solcher Umtrunk beginnt gegen Mittag und dauert oft bis tief in die Nacht. Der Brauch ist besonders am Niederrhein verbreitet und ähnelt einem Polterabend ohne Poltern.

Bei keiner Hochzeit darf dieser Brauch fehlen! Das Hochzeitskleid der Braut bekommt der Bräutigam erst mit Beginn des Gottesdienstes zu sehen. In der Regel wird das Kleid von der Braut zusammen mit Mutter, Schwester oder einer guten Freundin ausgesucht und gekauft.

In den vergangenen Jahren ist dieser Brauch deutschlandweit sehr beliebt geworden. Dabei ziehen die männlichen Freunde des Bräutigams (manchmal auch die weiblichen Freundinnen mit der Braut) einige Tage vor der geplanten Hochzeit mit diesem los. Dabei geht es zumeist auf Tour durch Kneipen, Tanzlokale, zum Bowling usw. Aber es gibt auch ruhige Runden, die gemeinsam ins Kino, Theater oder zu einer anderen kulturellen Veranstaltung gehen.

Es gibt im Münsterland die Tradition am Junggesellenabschied oder Polterabend, die Hose des zukünftigen Bräutigams zu verbrennen, um damit zu symbolisieren, dass der Junggeselle die Hosen nun nicht mehr an hat. Die Hose wird in einem vom Junggesellen selbst gegrabenen Loch verbrannt. Dazu trinken die Begleiter traditionell ein Pinnchen Korn, um das Ritual gebührend zu begießen. Anschließend wird die Flasche zusammen mit der Hose vergraben und nach einem Jahr mit allen Teilnehmern wieder ausgegraben. Um das Glück des Brautpaares zu erhalten, muss die ausgegrabene Flasche Korn leer getrunken werden.

Ein ebenfalls klassischer Brauch ist der Polterabend. Dieser findet in der Regel vor dem Haus der Braut bzw. ihrer Eltern statt. Das Brautpaar gibt lediglich den Termin bekannt, lädt aber niemanden im Einzelnen ein.

Der Höhepunkt dieses Brauches ist das Zerschlagen durch Hinwerfen von mitgebrachtem Porzellan, aber auch Steingut, Blumentöpfe oder Keramikartikel, wie Fliesen, Waschbecken und Toilettenschüsseln, finden hierbei Verwendung. Glas oder Spiegel dürfen beim Polterabend nicht zerschlagen werden, das würde Pech bedeuten.

Das Brautpaar muss anschließen den Scherbenhaufen gemeinsam entsorgen. Das Kehren und Aufräumen der Scherben symbolisiert die Zusammenarbeit des künftigen Ehepaares.

In manchen Regionen ist es auch Tradition, dass der Bräutigam von seinen Geschwistern, Freunden, Kollegen, Vereinskameraden etc. aufgeweckt wird. Das geschieht dann meist mit Geschossen oder Musik. Im Anschluss an das Wecken werden die Beteiligten zum gemeinsamen Frühstück eingeladen.

Bräuche während der Hochzeit

Zum Brauchtum an Hochzeiten gehört auch das Bilden eines Spaliers vor dem Kirchportal, wobei jede Person auch eine Rose oder Sonnenblume in der Hand halten kann.

Zum feierlichen Auszug aus der Kirche werden meistens Blumen gestreut. Die vor dem Hochzeitspaar gehenden Blumenkinder werfen Blumenblätter als Zeichen der Fruchtbarkeit.

Ein alter Hochzeitsbrauch für Frauen ist das Sammeln von sogenannten Brautpfennigen. Mit diesen soll die Braut dann ihre Brautschuhe bezahlen. Auf diese Weise soll die Sparsamkeit der Braut erprobt werden. Dazu kommt dann zur Hochzeitsfeier die Tradition der Brautschuhversteigerung. Hierbei wird der Braut ihr Schuh entwendet und dann unter den Hochzeitsgästen symbolisch versteigert. Die Gäste legen ihre Gebote in den Brautschuh und zum Schluss ersteigert der Bräutigam den Schuh samt den bis dahin eingeworfenen Beträgen. Das Geld verbleibt beim Brautpaar und der Bräutigam gibt den Schuh an seine Braut zurück.

Ein beliebter Brauch, der immer für viel Heiterkeit sorgt, ist die Entführung der Braut in einem unachtsamen Moment. Dabei ist es Aufgabe des Bräutigams die umliegenden Gaststätten zu besuchen, um die Braut wieder zu finden. Die Entführer wechseln gerne ein bis zweimal ihren Standort und der Bräutigam muss in der Regel alle offenen Rechnungen in den entsprechenden Lokalen begleichen.

Einer der bekanntesten Hochzeitsbräuche ist natürlich das Werfen des Brautstraußes. Diese Tradition besagt, dass entweder nach der Kirche oder aber zum Ende der Hochzeitsfeier die Braut mit verbundenen Augen den Brautstrauß in die Menge der Hochzeitsgäste wirft. Diesen müssen dann unverheiratete weibliche Personen fangen und es heißt, dass diejenige Person, die den Brautstrauß auffängt, als nächstes heiraten wird.

Hierbei muss das Brautpaar ein Herz aus Stoff durchschreiten. Zumeist trägt der Bräutigam seine Braut über die symbolische Schwelle. Das Herz kann entweder ausgeschnitten oder nur angedeutet sein, damit das Brautpaar es selbst ausschneiden kann.

Zu Beginn der Feier wird eine weiße Leinwand aufgestellt und verschiedene Farben und Pinsel angeboten. Jeder Gast hat nun die Möglichkeit, einen Ausschnitt dieses Bildes mitzugestalten. Am Ende der Hochzeit wird das Bild dem Brautpaar überreicht.

Wer es sich leisten kann, sollte eine Hochzeitskutsche mieten. Auf diese Weise wird die Hochzeit noch unvergeßlicher.

Auf keiner klassischen Hochzeit darf der berühmte Hochzeitstanz fehlen. Dieser wird in der Regel vom Brautpaar mit einem Wiener Walzer eröffnet.

Mittelpunkt eines jeden Kuchenbuffets zur Hochzeit ist die Hochzeitstorte, die vom Brautpaar gemeinsam angeschnitten wird. Dabei gilt, dass derjenige das Sagen in der Ehe hat, der seine Hand über der des anderen am Messer hält.

Nach dem Verlassen der Kirche wird dem Brautpaar ein Holzstamm in den Weg gelegt, den es gemeinsam durchsägen muss. Dieses Ritual gilt als eine erste Eheprobe, die es gemeinsam zu meistern gilt.

Eine mittlerweile weitverbreitete Tradition ist das Steigenlassen von mit Gas gefüllten Luftballons, an denen mit einer Schnur Kärtchen befestigt wurden. Auf den Kärtchen stehen Wünsche der Gäste an das Brautpaar. Ebenfalls verbreitet ist das Fliegenlassen von Brieftauben im Anschluss an die Trauung.

In einigen Gegenden gibt es noch den alten germanischen Brauch vom Schleiertanz, der grundsätzlich um Mitternacht stattfindet. Dabei wird der Schleier der Braut beim Tanz geraubt und in viele Stücke gerissen, welche anschließend an die Brautjungfern und weiblichen Hochzeitsgäste verteilt werden, die ebenfalls vom Segen des Brautpaares profitieren sollen. Es gibt auch noch eine andere Variante des Schleiertanzes: Dabei wird der Schleier über dem Brautpaar gespannt und das Brautpaar tanzt. Wer nun mit einem der beiden tanzen möchte, muss Geld in den Schleier werfen und kann somit den Tanzpartner sofort abklatschen.

Zum feierlichen Auszug aus der Kirche werden meistens Blumen gestreut. Die vor dem Hochzeitspaar gehenden Blumenkinder werfen Blumenblätter als Zeichen der Fruchtbarkeit. Das Werfen von Reis hat die gleiche Bedeutung.

Nach der Hochzeit

Als besondere Idee für die Hochzeit bietet sich auch ein kleines Bodenfeuerwerk zu nächtlicher Stunde an.

Dieser Brauch ist vermutlich nach dem dreißigjährigen Krieg entstanden, als die Gemeinden dazu aufforderten, Bäume zu pflanzen um die zerstörten Gebiete wieder aufzuforsten. Allerdings gibt es auch auch Quellen, die auf einen viel älteren Ursprung zurückgehen. Im Laufe der Zeit wurde es dann eher üblich, den Baum im eigenen bzw. elterlichen Garten zu pflanzen. Der Hochzeitsbaum soll dabei Fruchtbarkeit symbolisieren.

Ein vor allem im Münsterland bzw. Emsland weitverbreiteter Brauch ist das »Hahn holen«. Hierzu treffen sich am Tag nach der Hochzeit die Gäste sowie die Helfer der Hochzeit bei den Eltern der Braut zum sogenannten »Hahn holen«.Ursprünglich gab es an diesem Tag die Reste vom Vorabend zu essen, was mittlerweile häufig durch Suppen, Imbisswagen usw. ersetzt wird. Wenn die Hochzeitsgäste es geschafft haben, auf der Hochzeit den Brautbesen zu stehlen, so kann dieser am Tag des »Hahn holens« wieder eingelöst werden. Die Nachbarn müssen übrigens dafür zahlen, weil sie nicht gut auf den Besen aufgepasst haben.

Autokorso

Wer kennt es nicht - das Hupen einer Autokolonne? So kann bei der Autofahrt zum Hochzeitslokal die Aufmerksamkeit der Passanten mit etwas Krach (Hupen und angebrachte Blechdosen) auf die frisch Verheirateten gelenkt werden. Natürlich dürfen auch Blumenschmuck und weiße Schleifen am Auto nicht fehlen.

Eine Vielzahl an weiteren Informationen über die Bräuche zur Hochzeit finden Sie auch im großen Ratgeber zur Hochzeit (PDF | ePub).

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Quellen