Darstellung der heiligen Hildegard von Bingen mit Zweig und gefülltem Fläschchen in der rechten Hand und einem Buch gehalten links an der Brust.

Kloster Rupertsberg

Das Kloster der Benediktinerinnen

Historische Spuren der Hildegard von Bingen

Die Heilige Hildegard gründete während ihrer Lebzeit zwei Klöster nahe Bingen: Das Kloster Rupertsberg und das Kloster Eibingen. Ein Besuch der sich auf den gegenüberliegenden Seiten des Rheins befindlichen Klöster lässt sich gut miteinander verbinden. Während vom Kloster Rupertsberg auf den ersten Blick nichts mehr zu erkennen ist, so besteht die Abtei Eibingen bis heute.

Dennoch lohnt es sich, die verborgenen Reste des 1147 gegründeten Klosters Rupertsberg zu besuchen. Die einzig original erhaltenen Gemäuer des Klosters sind fünf Arkadenbögen der ehemaligen Klosterkirche, die im heutigen Würthschen Haus zu finden sind. Die Bemühungen, die Spuren der heiligen Hildegard am Leben zu halten, bieten den Besuchern allerdings verschiedene Möglichkeiten sich mit der Historie zu befassen. Eine Dauerausstellung zur Hildegard von Bingen im Museum am Strom oder der eigens entwickelte Bingener Hildegard-Weg, der zu den wichtigsten historischen Stätten führt und diese zum Leben erweckt, sind nur zwei Highlights einer ganzen Reihe von Aktivitäten rund um das Kloster Rupertsberg und Hildegard von Bingen. Weitere Inspiration finden Sie bei den Angeboten der Stadt Bingen, wie beispielsweise die Familienrallye und den Hildegarten. Lohnenswert ist auch die Besichtigung des Rupertsberger Gewölbekellers, in dem die Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft zuhause ist und eine einzigartige spirituelle Näherung an das Wirken der Heiligen, am Ort ihres ehemaligen Klosters, ermöglicht. Der gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass historische und geistliche Erbe der Hildegard von Bingen zu erschließen und ihr Botschaft zu verbreiten. Neben Führungen bietet die Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten mit thematischem Bezug zu Hildegard an.

Tipp: Historische Interessierte können den durch das Landesarchiv Rheinland-Pfalz digitalisierten Archivbestand der Benediktinerinnenabtei Rupertsberg online einsehen.

Die Geschichte des Klosters Rupertsberg

Im Jahr 1147 entschloss sich Hildegard Ihr Kloster Disibodenberg zu verlassen und ein eigenes Kloster zu gründen. Dazu kaufte sie von den Kanonikern in Mainz das Gelände am Rupertsberg und gründete über dem Grab des heiligen Rupert ihr erstes Kloster.

Einer alten Legende nach bekam Hildegard vom Heiligen Geist diese Stelle gezeigt, wo die Nahe in den Rhein fließt. Auf dem dortigen Hügel, der nach dem heiligen Bekenner Rupertus benannt ist, sollte Hildegard den Klosterbau tätigen. Wie so oft war aller Anfang schwer und sie musste selbst mit Hand anlegen, indem sie den Innenausbau leitete und den Grundstein für eine neue Kirche legte, die am 1. Mai 1152 durch Erzbischof Heinrich I. von Mainz geweiht wurde.

Hildegard versuchte das Kloster in materieller sowie geistiger Hinsicht so unabhängig wie möglich zu machen und akzeptierte nur den Erzbischof von Mainz als Schutzherrn. Vom Abt von Disibodenberg erwirkte sie die unabhängige Seelsorger- und Abtissinnenwahl. Damit erreichte sie die Loslösung von ihrem früheren Konvent, was schließlich durch eine Urkunde Erzbischof Arnolds von Mainz am 22. Mai 1158 und durch den Schutzbrief Kaiser Friedrich Barbarossas vom 10. April 1163 offiziell bestätigt wurde.

Dieses Hildegardkloster soll nach überlieferten Beschreibungen von Wibert von Gembloux keine repräsentative Anlage gewesen sein, die auf eine bestimmte Architektur gründete. Bereits unmittelbar nach dem Tod der heiligen Hildegard verlor das Kloster auch seine geistige Ausstrahlung. Im Jahr 1632 wurde es dann im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden zerstört und danach nicht mehr neu aufgebaut. Die Ruine des Klosters wurde seither als Steinbruch zum Bau von Wirtschaftsgebäuden des Klostergutes genutzt. Im Anschluss an die Säkularisation wurde das Klostergut verkauft, was zu einer Fortsetzung der Zerstörung führte. Die letzten sichtbaren Reste der Klosteranlage verschwanden 1857, weil für den Bau der Nahetal-Eisenbahn der Felsen gesprengt werden musste, der die Ruinen der Türme und des Chores beheimatete.

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Quellen

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