Heilige Drei Könige
Traditionen und Brauchtum am Dreikönigstag (6. Januar)
Erfahren Sie hier mehr zur Herkunft und Bedeutung des Festes der »Heiligen drei Könige«, die Bräuche (z.B. die Dreikönigswasserweihe), die sich um diesen Tag herum entwickelt haben und über die heiligen drei Könige als Schutzpatrone.
Herkunft und Bedeutung des Festes
Am 6. Januar feiert die Kirche das Hochfest »Erscheinung des Herrn« (auch »Epiphanias«, »Dreikönigsfest«, »Dreikönigstag« oder »Heilige Drei Könige«), das Sichtbarwerden der Göttlichkeit Jesu in der Anbetung durch die Magier, in der Taufe im Jordan und im Wunder von Kana.
Bereits im antiken römischen Kaiserkult im hellenistischen Osten des römischen Reiches formierte sich ein Feiertag, der die göttliche Erscheinung des »Divus« (der Titel »göttlicher Kaiser«) als Teil des Zeremoniells beinhaltete.
Im 2. Jahrhundert entstand in der Ostkirche das christliche Epiphanias- oder Theophaniefest, welches bis zum 4. Jahrhundert das alte Ritual des Kaiserkultes überlagert hatte. In der Westkirche wurde dieses Fest vermutlich erst nach der Einführung des Weihnachtsfestes am Festtag des unsterblichen Sonnengottes (»Sol Invictus«) im 4. Jahrhundert anerkannt.
Brauchtum am Fest »Erscheinung des Herrn«
Am 6. Januar wird in vielen Häusern der Weihnachtsbaum zum letzten Mal angezündet und anschließend geplündert.
Außerdem gehen mit dem Dreikönigstag auch die zwölf Rauhnächte (zwölf Weihnachtstage zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar) zu Ende.
Tradition der Sternsinger
Ein sehr alter Brauch am Dreikönigstag ist es, die Häuser zu segnen. Dazu schreibt man mit Kreide die Buchstaben C+M+B und die Jahreszahl an die Haustür und hofft, damit wieder für ein Jahr alles Übel fernhalten zu können. Die Buchstaben C+M+B stehen für die Bitte »Christus Mansionem Benedicat« (Christus segne dieses Haus). Sie werden mitunter aber auch als die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige gedeutet: Caspar, Melchior und Balthasar.
Der Brauch der Sternsinger hat seinen Ursprung in der Erwähnung der Sterndeuter in der Bibel (Mt 2,1). Schon im 6. Jahrhundert wurden aufgrund der drei Weihegaben Gold, Weihrauch und Myrrhe (Mt 2,11) sowie des Bezuges auf Psalm 72 drei Personen vermutet.
Die drei Weisen (oder Magier) aus dem Morgenland, Caspar, Melchior und Balthasar, liefern den Hintergrund für diese Tradition. Im Laufe der Jahrhunderte machte der Volksglauben aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl entsprechend anhand der Anzahl der Geschenke auf drei fest. Schon seit dem 6. Jahrhundert sind ihre Namen bekannt. Caspar stammt aus dem Persischen und bedeutet »Schatzmeister«. Melchior wird aus dem Hebräischen abgeleitet und kann mit »König des Lichts« übersetzt werden. Ebenfalls aus dem Hebräischen abgeleitet ist Balthasar und bedeutet »Gott wird helfen« bzw. »Gott schütze sein Leben«.
In den Darstellungen der Kunst wird Caspar meistens als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt. Der Brauch des Sternsingens lässt sich erstmals im 16. Jahrhundert urkundlich nachweisen.
Besonders in den Niederlanden und Belgien, aber auch in Deutschland bürgerte sich die Tradition ein, welche bis heute erhalten ist. Dabei zogen ursprünglich verkleidete Männer oder Knaben (heutzutage beschränkt sich die Tradition auf Kinder) als drei Könige oder auch als Gefolgsleute eines vorausgetragenen großen Sterns von Haus zu Haus. Dazu trugen sie weiße Hemden, waren als Könige verkleidet oder hatten ortsabhängig bestimmte Kostüme an. Das Sternsingen an sich geht auf die frühere Tradition des Krippenspiels zurück.
An jeder Türe erzählten die Sternsinger von der Geburt Christi, der Anbetung in Bethlehem und von Herodes und seinem Ende. Im Anschluss baten sie um Gaben wie Kuchen, Nüsse oder Geld. Dieser zuerst sehr ernsthaft ausgeübte Brauch drohte zwischenzeitlich ins Komische umzuschlagen und im 18. Jahrhundert wurden oft Schelmenlieder in Psalmenform vorgetragen.
So geriet der Brauch des Sternsingens gegen Ende des 19. Jahrhunderts fast in Vergessenheit und erlebte erst in den letzten Jahrzehnten wieder eine Renaissance. Es ist in Mitteleuropa speziell zu einem katholischen Brauch geworden. In den Niederlanden hat sich aus dem ursprünglichen Sternsingen ein Kinderfest entwickelt, an dem die Kleinen mit Lampions durch die Straßen ziehen.
Schutzpatronate der Heiligen
Die Heiligen Drei Könige sind Patrone der Stadt Köln, der Reisenden, Pilger, Kürschner, Kaufleute, Gastwirte, Spielkartenhersteller. Sie sind außerdem Helfer gegen Unwetter und gegen Epilepsie. Ihre Attribute sind Stern, Krone und Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe).
Dreikönigswasserweihe
Ähnlich wie die Osternacht war der Dreikönigstag früher ein traditioneller Tauftag. Zur Erinnerung an die Taufe Jesu im Jordan findet an diesem Tag die feierliche Dreikönigswasserweihe statt. Mit dem geweihten Wasser, welches zumeist einige Tage lang in der Kirche abgeholt werden kann, werden die Häuser und Wohnungen gesegnet.
Es werden Salz, Weihrauch und Kreide geweiht. Salz, weil es schal gewordenes Wasser wieder lebendig macht, Weihrauch als Zeichen des Gebetes, welches zu Gott aufsteigt, und schließlich die Kreide für den Haussegen der Sternsinger.
Originelle Geschenkideen für den Festtag am 6. Januar
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Quellen
- www.theology.de
- www.weihnachtsseiten.de
- www.katholisch.de
- www.kirchensite.de
- Wanzek, Dorothee: Geschenkideen für alle Anlässe. Ein Ratgeber für Christen; Leipzig 2010, 51.
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